Achtung! Hier wird definitiv gespoilert!
Und täglich grüsst das Murmeltier? Damit sollte schon recht genau beschrieben sein, um was es in dieser Folge geht! Ich mag das, auch wenn es prinzipiell nicht besonders originell ist und eigentlich in so ziemlich jeder Serie irgendwann einmal auftaucht.
In Discovery ist es niemand anderes als Harcourt Fenton Mudd, der für die immer wiederkehrende Abfolge der Ereignisse verantwortlich ist. In dem Fall ist es also kein zufälliges Ereignis, welches die Zeitschleife verursacht. Dazu hat Mudd auch noch eine wirklich geniale Methode entwickelt, die Discovery zu infiltrieren. Natürlich gibt es auch ein Protagonist, welcher das Zurücksetzen der Zeit registriert und fortan nach Kräften versucht, dem Treiben von Mudd Einhalt zu gebieten. Rein prinzipiell ist die Story nichts neues und zu grossen Teilen auch vorhersehbar. Nichts desto weniger macht sie richtig Spass und ich würde diese Folge auch als eine der Besten von Discovery ansehen.
Es gab gleich viele Highlights für mich! Allen voran die Party. Was ich besonders bei TNG immer sehr nervig fand, waren die Konzerte und Theateraufführungen. Das war immer so ein bisschen wie die Akademiker im Weltall. Für mich eher weniger ansprechend. Ich bin weder Akademiker, noch freund von Konzerten und dem Theater. Man mag mich dahingegen vielleicht als ungebildet, oder einen Banausen ansehen, es ist aber meine Meinung. Bei Discovery gibt es nun eine Party, mit guter Musik, Tanzen und natürlich Alkohol. Schätze ich mal, es stand ja leider nicht dran. Aber, im Kontext ist es so erklärbar.
Weiterhin ist es auch der Humor, welcher Mudd mit seiner Art in den jeweiligen Zeitschleifen an den Tag legt. Das mag auch am Schauspieler liegen, welcher mir bei Stargate Atlantis und in den wenigen Auftritten bei Dark Matter immer sehr gut gefallen hat. Aber auch der Herr Chefingenieur weiss Spass zu verbreiten. Vielleicht nicht mit Absicht, es macht aber auf jeden Fall Spass, wenn er auftaucht.
Zudem hat mir auch noch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Michael und Ash gefallen. Vor allem, weil sie sich in der nächsten Schleife nicht mehr dran erinnern. Ash erkennt den Vorteil dieser Situation und nutzt sie zudem auch noch! So mag ich das. Michael entwickelt sich dabei immer mehr zu einer Mischung aus Spock und 7of9, was ihrer Rolle irgendwie sehr gut steht! Sie hält auf der einen Seite an den angelernten Verhaltensmuster fest, möchte dennoch gerne ausbrechen. Sie befindet sich in einem kleinen Teufelskreis, hat aber mit Tilly einen Menschen zu Seite, der ihr da mit Sicherheit raushelfen kann!
Stichwort Sylvia Tilly. Die hätte irgendwie in keine andere Serie von Star Trek reingepasst. Nein, gar nicht richtig! In TOS Story könnte ich sie mir noch vorstellen. In TNG hingegen wäre sie wahrscheinlich wegen inkorrektem Verhalten aus der nächsten Luftschleuse geworfen worden. So ein munterer Freigeist auf der immer korrekten Enterprise D, unvorstellbar! Aber auch auf der Voyager könnte ich sie mir nur ganz schwerlich vorstellen. Als Hilfskoch vielleicht. Aber auch da war ja alles eher steril. In DS9 wäre sie wahrscheinlich gar nicht eingefallen, oder wäre nur im Quarks als Randerscheinung aufgefallen. Mit einem zugedrückten Auge wäre sie in ENT noch vorstellbar, auch wenn es eher unwahrscheinlich scheint, dass so jemand auf der erste Schiff mit Warp 5 gesetzt worden wäre. Discovery geht da neue Wege! Wege, die ich sehr gut finde und die Handlung auch etwas “realisitischer” gestalten. Es mag ja sein, dass die Führungsriege des Flaggschiffs der Sternenflotte sich lieber mit einem Konzert die Zeit vertreibt, aber auf der D war ja sogar der junge Wesley schon so stocksteif, dass es schon unglaubwürdig erschien, als er in einer Folge kurzfristig mit einem Mädel zu sehen war. Während ich bislang immer der Meinung war, am liebsten würde ich mit der NX-01 durchs All düsen, macht die Discovery da langsam wirklich Konkurrenz! Man nehme meine im Entstehen begriffene Serie, die ich gerade schreibe. Auch da ist das Leben eher locker und es fliegen nicht noch hochgestochene, aalglatte Raumfahrer durchs All. Mir gefällt es, wie sich Discovery entwickelt!
Wer meine bisherigen Reviews zu Discovery gelesen hat wird sich jetzt wahrscheinlich wundern. Noch keine negative Kritik? Das mag daran liegen, dass dieses Mal die Klingonen nicht auftauchen, keine Technik gezeigt wird, welche man in früheren, bzw. nachfolgenden Serien (wenn man bedenkt das Discovery vor Kirk angesiedelt ist) nicht mehr sieht, oder generell eher eine Handlung anzutreffen ist, welche in die neue Zeitline passt.
Kritik könnte ich natürlich dennoch üben. Denn nach wie vor gefällt mir die Brücke nicht! Viel zu gross und weitläufig. Selbst die Brücke der D scheint in dem Fall eher klein zu sein. Aber, wer will den Kritisch sein?
Zum Schluss ändere ich mein Fazit etwas. Die Serie ist auf jeden Fall sehenswert, gefällt mir immer besser und ich kann sie eigentlich jedem ans Herz legen, der sich für Sci-Fi interessiert!