Die GemSpa

Der Name dieser Organisation steht für GermanSpace. Es ist eine private Organisation, welche sich der bemannte Raumfahrt verschrieben hat. Bedingt durch den Umstand, dass in der Zeit von Amy, Viper, Rodney und Co. die bemannte Raumfahrt fast ausschliesslich auf den nahen Erdorbit beschränkt war, entschlossen sich die Gründer der GemSpa dazu, diesem Umstand Abhilfe zu schaffen. Mit moderner Technik, jungen Astronauten und einem bescheidenen Budget sollte es über den Orbit hinaus gehen. Erst der Mond, dann der Mars und was auch immer danach kommen würde.

Der GemSpa kam dabei die Tatsache zugute, dass es sich um ein rein deutschtes Unternehmen handelte.  Geneigte Investoren fanden Gefallen daran, ein inländisches Unternehmen fördern zu können und nicht Gefahr zulaufen, unbewusst eine andere Regierung zu unterstützen. Aber auch das Konzept fand schnell Anklang bei potentiellen Investoren. Möglichst einfache Technik aus modernen Baustoffen, wiederverwendbare Komponenten und keine Diskussionen im Sinne von »Warum Menschen schicken, wenn man auch einen Roboter billiger zum Ziel bringen kann?« wusste schnell zu gefallen. So kam schliesslich genug Geld zusammen, um eine eigene Rakete zu entwickeln, welche einen Satelliten ins All bringen und anschliessend wieder landen konnte.

Nach anfänglichen Rückschlägen wurde schliesslich der Entschluss gefasst, Erfahrung kam vor Schulabschluss. Auch dieser Punkt konnte neue Geldgeber inspirieren. Man setzte lieber darauf, Angestellte mit Erfahrung in ihrem Aufgabengebiet zu beschäftigen, als welche mit Doktor-Titel, oder ausgezeichnetem Abschluss. Das Konzept ging auf und die anfangs noch unzuverlässigen Raketen mauserten sich schnell zu absolut robusten Vertreter ihrer Art. Starten, Satellit aussetzen und landen stellen schlussendlich genauso wenig ein Problem dar, wie eine sehr kurze Inspektionsphase. Die letzte Version dieser Raketen war in der Lage, nach nur einer Woche wieder zuverlässig zu starten.

Das zog schliesslich nicht nur neue Sponsoren mit sich, sondern auch Auftrage für den Transport von Satelliten reihten sich aneinander. Nicht zuletzt, da ein Start mit diesen Raketen nur ein kleiner Bruchteil anderer Organisationen kostete, auch wenn die Nutzlast deutlich geringer ausfiel. Bedingt durch ständig wachsenden Einnahmen konnte schliesslich das eigentliche Anliegen dieses Unternehmens in Angriff genommen werden. Mit neuen Raketen, auf Basis des bewährten Musters, starte dann auch bald der erste Mensch von deutschem Boden aus ins All. Dabei stellte sich die Effizienz dieses Systems als derart erfolgreich heraus, dass selbst Starts jenseits des Äquator keine nennenswerten Kosten verursachte und man den Startplatz nach praktischen Gesichtspunkten wählen konnte.

Dem Start des ersten Menschen folgte schliesslich die erste Mondlandung. Durchgeführt von Rodney, Randy, Emily, Eve, Frank und Rose (nachzulesen in »MARS: Die ganze Wahrheit!«). Auch hierbei wurde das Prinzip der Wiederverwendbarkeit angewendet. Das Kommando-Modul, welches auch die Landeeinheit darstellte, wurde später auch beim Flug zum Mars eingesetzt und auch das Mutterschiff, welches die Besatzung zum Mond gebracht hatte, kam bei der zweiten Mondmission wieder zum Einsatz. Natürlich führte dieser Erfolg zu einem regelrechten Ansturm von Sponsoren, neuen Astronauten und Menschen, die für die GemSpa arbeiten wollten. Der Weg zum Mars war geebnet!

Wie effektiv das Vorgehen der GemSpa war, demonstrierte schliesslich der erste Flug von Menschen zum Mars. Denn, auch dieser Flug wurde wieder von der Crew der ersten Mondmission durchgeführt, während die zweite Mission den Mond erreicht hatte und dort mit dem Aufbau einer Station zum Abbau von Helium 3 begann. Auch wenn es während der Forschung auf dem Mars zu Problemen kam, welche jedoch irdisch bedingt waren, der Zustrom an Geldern und neuen Mitarbeiten erfuhr erneut einen Höhenflug. Unterstützt durch den Abbau von Helium 3 auf dem Mond stieg die GemSpa in kurzer Zeit zum führenden Raumfahrtunternehmen auf, was in den Anfängen mit dem ersten, bemannten Flug zum Titan endete. Wie schnell dieser Aufstieg vonstatten ging demonstrierten erneut Rodney und seine Mannschaft, die auch den Flug zum Titan unternahmen.


In der näheren Zukunft, zu Zeiten von Maya, war die GemSpa schon zu einer interstellaren Organisation herangewachsen. Stützpunkte auf Mond, Mars, Titan und vielen Asteroiden im Asteroidengürtel, auf welchem mit grossem Erfolg Erz abgebaut wurde, konnte die GemSpa mittlerweile ihr Eigen nennen. Neue Raumschiffe, welche grösstenteils auf dem Design der ersten Raumschiffe aufbauten, versorgten dabei die einzelnen Stützpunkte. In dieser Zeit erfuhren auch die sogenannten Sprinter ihre Blütezeit. Kleine Raumschiffe, welche von vier Personen betrieben wurden, kurzfristig mit mehr als Lichtgeschwindigkeit fliegen konnten und bereits über künstliche Gravitation verfügten. Aber auch das ehrgeizige Ziel war in dieser Zeit zu finden, die ersten Menschen zu einem anderen Stern zu schicken. Zu diesem Zweck wurde die übergrosse Io gebaut, welche einen sehr starken Antrieb hatte und ihre grosse Besatzung über Jahre hinweg am Leben erhalten konnte. Beim zweiten Flug dieses Schiffes kam es auch zum sogenannten »Fall der Quelle«, in welchen die junge Piloten Maya und ihre Sprinter-Besatzung verwickelt waren (nachzulesen in »Gefährlicher erster Kontakt«).

Dieser Fall stellte einen Wendepunkt in der Geschichte der GemSpa dar. Von der Öffentlichkeit unbemerkt, brachte Maya die Forschung in kurzer Zeit um Generationen voran, was einen erneuten, grossen Sprung für die GemSpa bedeutete. Raumschiffe wurden mit deutlich besseren Antrieben ausgestattet, verfügten über mehr Energie, konnten viel weiter fliegen und dabei über hochentwickelte Technik verfügen. Es war auch die Zeit, in welcher die GemSpa mit der Produktion von Waffen begann, was in der Öffentlichkeit durchaus kritisch aufgenommen wurde. Da die GemSpa jedoch mittlerweile auf unüberschaubar grosse Geldreserven verfügte, schliesslich war der Abbau von Erzen extrem lukrativ und die GemSpa hatte hier das Monopol, stellte der Wegfall einiger Sponsoren kein grosses Problem dar. Aus dem selben Grund trat die GemSpa auch nie als Waffenhändler auf. Die von dieser Organisation entwickelten Waffen waren ausschliesslich für die Nutzung im Weltraum vorgesehen und auch nur gegen feindlich gesinnte Ausserirdische.


In ferner Zukunft, zu Zeiten der Köpfgeldjägerin Lisa, ist die GemSpa quasi zur intergalaktischen Regierung aufgestiegen. Auch wenn sie keinen direkten Einfluss auf das Geschehen in dem von ihr verwalteten Weltraum ausübt, so regelt sie doch den in diesem Gebiet aufkommenden Verkehr. Raumschiffe brauchen eine Zulassung und ihre Bewegungen werden überwacht. Als ausführende Gewalt tritt in diesem Fall das PBI auf, welches schon zu Zeiten von Maya ins Leben gerufen wurde, um Unstimmigkeiten und Probleme im All zu untersuchen und zu lösen.

Prinzipiell tritt die GemSpa dabei kaum noch in Erscheinung. Raumschiffe werden mittlerweile auf vielen Planeten gebaut und auch die Forschung wird gemeinsam von Menschen und Ausserirdischen vorangetrieben. Über finanzielle Mittel muss sich die GemSpa keine Gedanken mehr machen. Auch wenn es teilweise sozialistisch anmutet, kann die GemSpa über alle Mittel verfügen, die sie für ihre Arbeit benötigt. Im Ausgleich dafür gibt es so etwas wie Steuern nicht mehr. Jeder kann Geld verdienen, so wie es ihm beliebt, ohne dafür zur Kasse gebeten zu werden. Auch wenn die Anfänge dieses Prinzips sehr wohl von Problemen behaftet waren, hat sich mittlerweile ein Gleichgewicht eingestellt. Die GemSpa nimmt, was sie wirklich für ihre Arbeit braucht. Im Gegenzug dafür wird das geförderte Erz und die benötigte Technik von der GemSpa bereitgestellt. Zur Zeit von Lisa hat sich daraus bereits eine erfolgreiche Win-Win-Situation ergeben und jeder ist damit zufrieden.


Besonderheiten der GemSpa

Von Beginn an gab es Besonderheiten bei der GemSpa. Dem angesprochene Wandel von Bildungsgrad hin zur Erfahrung und die strikte Einhaltung der Wiederverwendbarkeit und möglichst einfache Technik folgte eine weitere Besonderheit, welche zu Beginn ebenfalls sehr kritisch aufgenommen wurde. Die GemSpa vertrat das Prinzip, nur ungebundene Personen durften ins All! Dieses Prinzip war aus dem Missionsplan von Rodney für den Mars hervorgegangen und erwies sich in der Folgezeit als absolut erfolgreich. Grund für das Ganze war die Überlegung, ein ungebundener Mensch war weniger Abgelenkt von Heimweh, dem zeitweiligen Verlust seiner Familie und im Fall eines Falles würde auch ein ungebundener Mensch eher sein Leben opfern, sollte eine Situation dies erfordern. Hier wäre als Beispiel ein unbekannter Virus zu nennen. Niemand wusste, wie der Mensch auf den Mars reagieren würde. Auch wenn vor der ersten Landung auf dem Mars noch niemand den Nachweis für Leben auf diesem Planeten antreten konnte, wurde es nicht ausgeschlossen. Ein Mensch, welcher aus Angst seine Familie nie mehr wiedersehen zu können, eine mögliche Infektion geheim hielt und schlussendlich die Erde infizieren würde, war einfach nicht tragbar.

Ausserdem war in dieser Überlegung auch noch der Umstand mit eingeflossen, eine Mission über mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre, würde zwangsläufig sexuelle Spannungen und Frustration mit sich bringen. Auch hier sah man den Vorteil in ungebundenen Personen, die solche Spannungen einfach abbauen konnten. Dies war der Grund, warum immer gemischte Mannschaften zusammengestellt wurden. Zu den Anfängen galt daher, drei Frauen und drei Männer bildeten eine Besatzung. Dieses Prinzip hatte sich bis in die Zeit von Maya gezogen. Auch in dieser Zeit waren die Mannschaften immer ungebunden und gemischt. Ein sehr erfolgreiches Konzept, wie sich in den Jahren herausstellte.

Zu Zeiten von Lisa ist dieses Prinzip jedoch überholt. Flüge ins All sind in dieser Zeit so natürlich, wie die Fahrt mit einem Auto zur Arbeit.

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