Wo ich, Zwerg, herkomme.
Vom: Zwerg
(Plop) Um das Mal gleich klar zu stellen, dass mit dem Chef. Irgendwie, …wie soll
ich das sagen? Also …vielleicht war das etwas übertrieben von mir. Aber nicht viel.
Ich bin sowas wie der 2. Chef bei ihm. Bester Berater für sehr schwere
Entscheidungen. Er sitzt im Moment nicht in einer Kneipe, ist ja kein Autor,
sondern schläft. Ist auch gut so. Bekommt er hier von auch nix mit.
(Plop) Druide: „Höchstens 3. Chef. Und wenn er raus bekommt, was du hier
machst, zieht er dir das Fell über die Ohren. Oder besser gesagt, den Bart.“
Iwo. Er vertraut mir voll kommen und meine Ratschläge sind immer richtig.
Er muss es ja nicht wissen, du hohle Nuss.
Jetzt aber zu dem eigentlich Wichtigen. Zu MIR.
Sooooolange gibt es mich noch nicht. Die meiste Zeit lebte er nur mit dem
Druiden. In jungen Jahren traf er an Karneval seine große Liebe. Geplant war bis
Aschermittwoch. Der Mittwoch kam, und man ließ es einfach weiter laufen. Nach
einem Jahr rief ihn seine Angebetete an, ob er im Sommer, was vorhatte. Wenn
nicht sollte er sich da frei halten, sie würden da heiraten. Da der Druide keine
gravierende Mängel feststellen konnte, sagte er: „Okay, halte ich mir frei.“
Die nächsten Jahre investierten beide in ihren Beruf. Jeder hatte seine Hobbys und
seine Vereine. Aus Ehe wurde Familie. Wichtige Entscheidungen standen an. Wowohnt man? Wechselt man den Arbeitgeber? Wie erzieht man Kinder? Der Beruf
hatte immer Vorrang. Sie, im Schichtdienst, auch an Wochenenden und
Feiertagen. Baut man sein Leben eben Drumherum. So war Heiligabend am 23.12.
keine Seltenheit, wenn sie am 24.12. arbeiten musste. Der Freundeskreis
schrumpfte jedoch drastisch, über die Jahre. „Geht nicht. Hat sie Frühschicht.“
„Nein, das Wochenende hat sie Dienst.“ Es lief nicht alles Glatt, aber jeder spielte
seine Rolle, die von ihm erwartet wurde.
…die Beziehung musste hinten anstehen. Die Familie, und deren Belange, waren
wichtiger. Man lebte zusammen, Fronten waren geklärt, und die Machtverhältnisse
aufgeteilt.
Den Spaß, den man am anfangs noch, gut bürgerlich dreimal die Woche hatte.
Wurden über die Jahre zu einmal pro Woche. Einmal im Monat. Zweimal im Jahr.
Gar nicht mehr. Man hatte noch tollen Sex in der Ehe. Aber eben jeder für sich.
Von ihm weiß ich, dass er nie Fremdgegangen ist, und sie, glaube ich auch nicht.
Sie Spielten ihre Rollen. Die Kinder waren aus dem Haus. Man lebte unter einem
Dach, aber einen biologischen Grund für eine Beziehung gab es nun nicht mehr.
War von der Natur auch nicht vorgesehen. Schmetterlinge im Bauch? Selbst
Zitronenfalter werden nur ein Jahr alt. Das vergessen die meisten. Die rosa Brille
war beim Optiker und so dümpelte das Ganze vor sich hin.
…wäre er nicht durch Zufall bei den E-Books über die Erotikbücher gefallen.
Lesen war nie sein Ding, paar hübsche Filme schauen schon ehr.
Erotikbücher ? Was soll das sein? Neugier ist der Katze Tod.
Sein erstes Buch kaufte er im Juli 2014 Sexsklavin Vanessa.Daran erinnere ich mich genau.
MEIN GEBURTSTAG.
Da, war ich eigentlich schon immer, aber er wusste es nicht. Er hat immer nur auf
den anderen Heini gehört und mich nie zugelassen. Ich war sein neues Etwas im
Hintergrund. Ab da durfte ich ihm beratend zur Seite stehen. Den Namen „Zwerg“
bekam ich erst durch Amy. Da wurde ihm klar, dass man einem wichtigen Berater
auch einen Namen geben sollte. Er las Sachen, wo der Druide sagt das ist nichts für
dich. Ich aber zeigte ihm, dass es seinen Körper in Aufregung brachte. Ich hab ihm
das Gefühl gezeigt, wie es wäre, wenn er seine Frau teilen würde. Oder ihr mal
etwas den Popo klatschen würde. Ich hab ihm Lust gezeigt, ohne Wenn und Aber.
Das, worauf sein Körper reagiert. Im Kopf war alles erlaubt.
Druide: „Du hast ihn in ein Chaos geworfen.“
Meinst du, dein Besitzanspruch und deine Eifersucht, wären für ihn hilfreich
gewesen? Du, mit deinem „Das macht man nicht“ und „Das ist unmoralisch“.
In seinem Kopf ist doch genug Platz für ein ganzes Universum aus Lust. Neben den
anderen. Mein Gott, der Junge hat Phantasie. Lass ihn doch.
Endlich stellte er sich die richtigen Fragen: „Was will ich? War ́s das? Nie wieder
mit einer Frau schlafen? Das kann doch nicht alles gewesen sein.“
Ich hab ihm Wege gezeigt, die ihn aus seinem klosterhaft bürgerlichen Leben
heraus bringen könnten. Wenn er wollte.
Druide: „Du hast ihn verbogen. Der hat auf einmal Sachen gemacht, die er sonst
nie machte. Er war für seine Familie auf einmal unberechenbar. Sie haben ihn nicht
mehr verstanden.“Was ist schlimm daran, mit seiner Frau einkaufen zu fahren?
Druide: „Die wöchentliche Einkäufe waren ja noch okay. Er brauch ja hin und
wieder selber was. Aber zwei Stunden für einen Rock? Er zieht keine Röcke an.
Einkaufen hat er doch nie gemacht.“
Ich hatte nicht das Gefühl das er gelitten hat. Ich hab ihm einige Tipps gegeben,
welche Vorteile so ein Kleidungsstück haben könnte. Er hatte tolle Gedanken bei
dem Einkauf. Mir hat es richtig Spaß gemacht. Also ihm auch.
Druide: „Und das mit dem Konzert? Blasmusik? Der steht auf Rock. Das war
Vergewaltigung.“
Seine Frau spielte aber in dem Verein. Die wird bei Alice Cooper in der Band
kaum einen Platz bekommen. Das bekomme selbst ich nicht hin.
…und um zwischen die Beine einer Frau zukommen ist doch jedes Mittel recht.
Er sollte ihr ja nur zeigen, was für einen Mann sie haben kann (Phase 1), wenn sie
sich für was Neues offen zeigte (Phase 2).
Druide: „Was Neues? Ich hab ́s durch gerechnet. Die hatten ca. 2000-mal Spaß. Er
kennt jeden Quadratzentimeter Haut von ihr. Jede Reaktion und fast jede Antwort
von ihr, noch bevor er die Frage gestellt hat. Was soll es da Neues geben?“
Ich kannte tausend Sachen die beide noch nicht versucht hatten. Wer hat ihm
gesagt, dass er eine etwas dominante Ader hat, die sich für Spiele bestens eigneten?
Druide: „Du setzt ihm nur Flausen in den Kopf. Das ist Schweinkram und
unanständig.“Ja. Lust muss unanständig, frivol und vulgär sein. Alles andere ist Lust mit
Handbremse. Damit kommst du keinen Berg hoch. Das meiste davon passiert doch
hier bei uns, in seinem Kopf. Das tut doch keinem weh.
Druide: „Doch, ihm. Als er versucht hat es umzusetzen.“
Wieso. War doch alles perfekt. Er hat ihr doch gesagt, dass es ihn nicht stört, wenn
noch einen Mann dabei wäre. Er könnte Teilen. War doch alles in trockenen
Tüchern.
Druide: „Hast du nicht was vergessen?“
Nö. …gut die eine Kleinigkeit. Seine Frau wollte sich nicht Teilen lassen, aber
sonst war es doch perfekt. Oder nicht?
Du hast ihn mit Eifersucht gefüttert und ich ihn mit Lust. Was hatte der für einen
explosiven Gefühlscocktail. So viele Hormone hatte der noch nie.
Druide: „Er wird wach.“
Scheiße. Wehe du petzt.
Ich kann nur jedem raten, schaut mal nach, ob es bei euch auch eine Elfe oder ein
Zwerg gibt. Lest Erotikbücher aus ALLEN Sparten. Nur weil euer Kopf sagt, das
gehört sich nicht, muss euer Körper nicht derselben Meinung sein. Lest und schaut.
Probiert aus was euren Körper in Aufregung versetzt. Habt ihr neue Vorlieben
gefunden, redet mit eurem Partner darüber. Wieviel ihr von welcher Zutat nehmen
wollt, entscheidet ihr zusammen. Überrollt den Partner nicht und lasst ihm Zeit.
Fragt, ob ihm sowas auch gefallen könnte. Manches lässt sich nicht in ein- zwei
Tagen umsetzen. Manches lässt sich nie umsetzen, weil der Partner es nicht will.
Akzeptiert die Meinung. Für etwas Neues müssen BEIDE auch im Kopf dieBereitschaft haben neue Wege zu versuchen. Der Kopf ist unser größtes
Sexualorgan. Viele Sachen die man versucht, können zu einer richtigen
Lachnummer werden. (Ohne Nummer.) Das ist kein Beinbruch. Im Gegenteil.
Wann hast du das letzte Mal mit deinem Partner im Bett herzhaft gelacht? Auch das
ist ein tolles Gefühl.
Die ersten Gehversuch in Sachen Dirty Talk war an Sex nicht mehr zu denken, so
haben die gelacht. Sieht gut aus, wenn man sehen kann, wie der andere angestrengt
Nachdenkt und nach einer Minute dann der Satz kommt: „Ich glaube ich bin sehr
unanständig.“
Frage: „Wann?“
Heute können wir uns gegenseitig hoch reden. Ich darf jetzt reden ohne das ER es
filtern muss. Ich rede direkt mit ihrer Elfe. Einfach geil.
Habt Vertrauen zueinander. Nur weil was nicht klappt, gibt man sich keine Blöße.
Die Zeit für Sex sollte nur wenige Prozente in einer Beziehung sein und sie nicht
Dominieren. Aber guter Sex, strahlt tief in eine Beziehung. Der Umgang im Alltag,
miteinander, wird um vieles leichter. Auch wenn man keine direkte Verbindung
zum Sex sehen kann. Man ist toleranter und übersieht kleine Ärgernisse leichter, so
als hätte man Schmetterlinge im Bauch oder die rosa Brille an. Das heißt nicht man
soll Probleme aus dem Weg gehen oder unter den Tisch fallen lassen. Probleme
müssen besprochen und geklärt werden. Aber der Hormonspiegel in unserem
Körper beeinflusst unsere Aggression und Toleranz Grenze. Das sollte man nicht
vergessen.Der ein oder andere wird sagen alles Blödsinn, ich kenn doch meinen Körper und
weis was ich will. Der wird vermutlich zwei Druiden in seinem Kopf haben. Die
sich auch noch gegenseitig überwachen. Da kann man beim besten Willen nicht
machen. Der Bus ist voll, lass ihn weiter fahren.
Für alle, die ihre Grenzen neu definieren möchten, wünsche ich viel Spaß beim
Entdecken.
Druide: „Er macht die Augen auf.“ (Plop)
Bin schon weg.
Elfe, ich mag dich auch ohne Bart. Würde gerne mal direkt mit dir reden. Magst du
Dirty-Talk?
Liebe Grüße.
Euer Zwerg. (Plop)
Ich: Hallo, wo seit ihr?
Hm, werden wohl noch schlafen.
Man hatte ich einen irren Traum. Das war grusselig.
Die Zwei konnten was machen, was ich nicht mitbekam. Brrrr…..